1877 



Die Berliner Nordbahn

Bereits 1844 hatten sich Bürgermeister, Unternehmer und Kaufleute für den Bau einer Eisenbahn von Berlin über Neu-Strelitz bis nach Stralsund  eingesetzt. Die Bemühungen scheiterten jedoch zunächst. Erst 1864 verbündeten sich die Interessenten mit einer inzwischen neu gegründeten Berliner Nord-Eisenbahn-Gesellschaft und legten 1869 Entwürfe zu einer Bahnlinie Berlin – Neustrelitz – Stralsund – Arkona vor.

Am 31. Dezember 1866 unterzeichneten Preußen und Mecklenburg-Strelitz einen Staatsvertrag zur Anlage der Eisenbahn.

Am 30. Dezember 1871 wurde mit der Bauausführung begonnen.

Die Nordbahn-Gesellschaft bekam jedoch finanzielle Probleme und wurde am 30.Juni 1874 aufgelöst. Der Preußische Staat übernahm schließlich den Bau der Bahn.

Die Strecke wurde schließlich in drei Abschnitten in Betrieb genommen:

•  10. Juli 1877: Berlin Oranienburg-Neustrelitz-Neubrandenburg (134 km)

•  1. Dezember 1877: Neubrandenburg – Demmin (42 km)

•  1. Januar 1878: Demmin-Stralsund (47 km)

Vervollständigt wurden die Anlagen durch Güterschuppen sowie diverse Wirtschaftsgebäude und im Norden durch einen massiven Ringlokschuppen mit Reparaturwerkstatt für die Lokomotiven.

Zwischen 1905 und 1907 erfolgte der Bau des zweiten Gleises zwischen Oranienburg und Neustrelitz.



Text: Bernd Wüstemann