Dampflok 131.060
Baureihe: 131 (Rumänische Staatsbahn)
Baujahr: 1942
Hersteller: Resita Werke
Fabriknummer: 611
Achsformel: 1C1
Länge: 11,82m
Gewicht: 60t
Leistung: 600 PS
Kohlevorrat: 4t
Wasservorrat: 7 m³
Höchster Kesseldruck: 14 bar
Vmax: 65 km/h
Ende der 1930er suchte die Rumänische Staatsbahn C.F.R. einen Ersatz für ihrer veralteten Lokomotiven der Baureihen 375-377. Die neuen Loks sollten für den Reise- sowie den Güterzugdienst auf Nebenbahnen und Stichstrecken mit nur geringer zulässiger Achslast und engen Kurven gleichermaßen geeignet sein. Gebaut wurden 67 Lokomotiven im Zeitraum von 1939 bis 1942. Nach dem Krieg wurden die Lokomotiven aufgrund von Kohlemangel mit einer Ölzusatzfeuerung ausgestattet.
Die Rumänen orientieren sich bei der Konstruktion stark an deutschen Plänen, weshalb die Lok auch eine starke Ähnlichkeit mit der deutschen Baureihe 64 aufweist.
2001 entdeckte ein Vereinsmitglied die 131.060 im desolaten Zustand zwischen ausgemusterten Wagen in Bukarest.
Die Lok wurde zur Aufarbeitung ins Dampflokwerk Remarul in Cluj-Napoca (ehem. Klausenburg) gebracht und erhielt dort eine Generalinstandsetzung, verbunden mit dem Rückbau auf die ursprünglichen Kohlefeuerung.
Von den einst 67 Lokomotiven der Baureihe existieren heute noch die:
131.001, 131.003, 131.040, 131.045, 131.060 und die 131.063
Nach der erfolgten Aufarbeitung kam sie per Tiefladewagen mit der Bahn nach Deutschland. Seitdem war sie 16 Jahre überwiegend in Norddeutschland für Sonderfahrten im Einsatz, seit 2017 hat sie im Bw Neustrelitz ihr neues Zuhause gefunden.
Aktuell ist die Lok leider nicht betriebsfähig, wir hoffen, das wir die notwendigen Arbeiten im nächsten Jahr abschließen können.
Die 131.060 in Aktion:
Dampfspeicherlok Hanomag 7457 „Lotte“
Baujahr: 1915
Hersteller: Hanomag
Fabriknummer: 7457
Gewicht: 17t
Leistung: 60 PS
Höchster Kesseldruck: 12 bar
Vmax: 30 km/h
Am 19. November 1915 lieferten die Hanomag Werke aus Hannover eine zweiachsige Dampfspeicherlok an das Kraftwerk Herrenwyk in Lübeck. Dort bekam sie ihren Spitznamen „Lotte“ und diente als Werkslok, um Güterwagen im Kraftwerk durch eine Deutschlandkurve (eine besonders enge Kurve, die größere Loks nicht befahren konnten) zu rangieren.
Der zum Betrieb benötigte Dampf kam als „Abfallprodukt“ aus den Dampfturbinen des Kraftwerks. Voll aufgeladen hat die Lok eine Reichweite von ca. 10 Kilometern, bevor sie erneut aufgeladen werden muss.
Im Jahr 1992 schloss das Kraftwerk seine Tore und Lotte wurde nach 77 Jahren betriebsfähig außer Dienst gestellt. Sie war damit die letzte und gleichzeitig die am längsten in Betrieb befindliche Dampflok Lübecks. Im Oktober übernahm ein Privatmann die Lok von der Preussen Elektra AG. Nach Aufenthalten im Bw Salzwedel und Ludwigslust fand Lotte 2021 eine neue Heimat bei uns im Bw Neustrelitz.
Zur Zeit finden Arbeiten zur Instandhaltung und Teilerneuerung statt.
Kö 100 763-8 „Biber“
Baujahr: 1939
Hersteller: BMAG, Berliner Maschinenbau
Fabriknummer: 10813
Typ: Kleindiesellok Typ II (Köf II)
Indienststellung: 1938
Dienstgewicht: 17 t
Länge über Puffer: 6,45 m
Vmax: 30 km/h
Leistung: 80 PS
Da die Kleindieselloks des Typs I leistungstechnisch nicht mehr ausreichten, wurde ab 1933 die stärkere Einheitskleinlok des Typs Kö 2 entwickelt, die erst mit Räder-, später auch mit Flüssigkeitsgetriebe (dann als Köf 2 bezeichnet) ausgerüstet wurde. Die Hauptaufgabe der Köf II war der Verschub und Rangierdienst. Während in Westdeutschland nach Kriegsende die Produktion von Kleindieselloks Typ 2 später dann des Typ 3 weiterlief, wurde bei Deutschen Reichsbahn fast ausschließlich auf Modernisierung gesetzt, Aufgrund des Mangels an Ersatzteilen wurden ab 1967 fast alle Loks auf Rädergetriebe zurückgebaut. Somit entfiel auch der Kennbuchstabe f für Flüssigkeitsgetriebe und die Lok wurden als Kö bezeichnet. Die 763-8 wurde 1938 bei BMAG in Berlin gebaut und im selben Jahr an die Deutsche Reichsbahn als Köf 4963 ausgeliefert.
Nach dem Krieg verblieb sie in der DDR. Was mit der Lok zwischen 1938 und 1970 passierte ist uns leider nicht bekannt, laut Unterlagen war die Lok von 1970 bis 1992 im Bw Jüterbog stationiert, Am 01.01.1992 wurde sie ans Bw Berlin-Pankow überstellt, und dort am 30.10.1998 außer Dienst gestellt, danach stand sie für kurze Zeit auf dem Hof eines Schrotthandels in Ebeleben-Rockensußra, bevor sie bei uns im Bw Neustrelitz eine neue Heimat als „Hofhund“ gefunden hat.
Den Spitzname „Biber“ bekam sie in Anspielung auf einen ehemaligen Vereinskollegen, der sich mit viel Hingabe um die Lok kümmerte.