1890

Neustrelitz-Mirow

Die 1887 gegründete Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Wesenberg erhielt am 7. März 1889

die Konzession zum Bau und Betrieb einer normalspurigen Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Neustrelitz über

Groß Quassow, Wesenberg und Zirtow nach Mirow.

Baubeginn für die rund 22 Kilometer lange Verbindung war im Mai 1889. Der Betrieb auf der Strecke konnte am 15. Juli 1890 aufgenommen werden.



1893

Blankensee-Woldegk-Strasburg

Die Bahnlinie von Blankensee über Quadenschönfeld und Woldegk nach Strasburg (Uckermark) konnte als Verlängerung Richtung Osten in den Raum Pasewalk/Stettin gebaut werden.



Die Konzession für die 37 Kilometer lange Verbindung wurde der Blankensee- Woldegk-Strasburger Eisenbahngesellschaft am

12. April 1892 erteilt.

Am 15. Oktober 1893 wurde der Verkehr auf der Gesamtstrecke aufgenommen und der Bahnhof Quadenschönfeld eröffnet. Von Neustrelitz bis Blankensee nutzt die Bahn die Strecke der Nordbahn.



1894

Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn (MFWE)

Auf Antrag der Aufsichtsräte und Vorstände der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower- und der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahngesellschaft genehmigte der Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz zum 1. April 1894 die

Vereinigung der beiden Eisenbahngesellschaften zu einer und verlieh dieser den Namen „Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft“. Sitz der Direktion blieb zunächst Wesenberg.



1895

Mirow-Buschhof (MFWE)

Die Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft führte nun den bereits von den früheren Gesellschaften

geplanten Weiterbau von Mirow nach Buschhof-Landesgrenze zum Anschluss an die Prignitzer Eisenbahn aus. Damit entstand eine geschlossene direkte Schienenverbindung von Neustrelitz nach Wittenberge. Die Konzessionen dazu erteilten die Strelitzer Regierung am 27. März 1894 und die Schweriner Regierung am 16. Mai 1894.

Die Eröffnung der Strecken Wittstock-Buschhof und Mirow-Buschhof erfolgte schließlich am 18. Mai 1895.



1907

Neustrelitz-Blankensee (MFWE)

In der außerordentlichen Generalversammlung am 17. Dezember 1906 beschloss die Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft, die Bahnanlagen bei Neustrelitz durch schienenfreie Kreuzung der Preußischen Staatsbahn bei der Bürgerhorst und durch die Erbauung eines eigenen Bahnhofes in Neustrelitz sowie den Bau einer eigenen Nebeneisenbahn

von Neustrelitz über Rödlin und Thurow nach Blankensee zu erweitern.

Die Konzession zu diesen Erweiterungsbauten wurde am 24. Mai 1907 erteilt und die Strecke bereits am 15.12.1907 eröffnet.

Der Bahnhofsbau und die Streckenunterführung aus Richtung Mirow erfolgten im Jahr 1908.



1910

Thurow-Feldberg (MFWE)

Der Bau der Strecke Thurow-Feldberg als Erweiterungsbau der MFWE begann im Frühjahr 1910 und wurde so gefördert,

dass die Betriebseröffnung der Neubaustrecke bereits am 21. Dezember 1910 erfolgen konnte. Er wurde von der Mitteldeutschen Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Berlin ausgeführt.

Die Strecke zweigt in Thurow von der 1907 eröffneten Strecke Neustrelitz-Blankensee ab.



1922

Mirow-Rechlin (MFWE)

Auf Ersuchen des Militärfiskus, welcher beabsichtigte, an der Müritz bei Vietzen eine Flieger-Versuchs- und Lehranstalt

größeren Stils zu errichten, befasste sich die Mecklenburische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn im Dezember 1917 mit dem

Bau einer Eisenbahn von Mirow über Lärz hin zum „Hauptbahnhof Flughafen Müritzsee“.

Die Konzession dazu erteilte die Regierung von Mecklenburg-Strelitz am 30. November 1918. Die Strecke wurde bis Ellerholz fertig gestellt, doch die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg ließ die Pläne der Erprobungsstelle platzen. Die Bahn wurde bis Ellerholz nur als Güterbahn genutzt. Die Militärverwaltung übergab die Bahn dem Reichsschatzmeister zur Verwertung.

Die MFWE stellte 1922 den Antrag, die Anlagen käuflich zu übernehmen, was dann am 27. Juni 1922 eintrat. Die MFWE übernahm die Bahn und eröffnete den Betrieb.



1927

Neustrelitzer Hafenbahn (MFWE)

Erste Überlegungen zum Bau einer solchen Bahn gab es schon im Jahr 1910. Dort wollte die Preußische Staatsbahn

in Verbindung mit einer im Hafenbereich zu errichtenden Kartoffelflockenfabrik sich engagieren, woraus aber nichts wurde.

Schließlich konnte dann im Jahr 1927 mit finanzieller Unterstützung des Mühlenbesitzers Schüder und des Großkaufmanns Georg Höcker das Anschlussgleis zum Hafen – abzweigend hinter der Bürgerhorst von der Strecke Neustrelitz-Mirow der MFWE – fertig gestellt werden. Die Einweihung erfolgte am 24. Dezember 1927.

Text: Bernd Wüstemann